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Rubrik Stadtplanung
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18.10.2022, 16:49 Uhr
Haarenufer: Mehlbeere ersetzt Weißdorn
Am Haarenufer beginnen am 18. Oktober die ersten Baumpflanzungen
In der ersten Herbstferienwoche werden die ersten Mehlbeeren als Ersatz für die gefällten Weiß- und Rotdornbäume am Haarenufer gepflanzt. Bereits am Montag, 17. Oktober, werden im ersten Abschnitt zwischen Herbartstraße und Ratsherr-Schulze-Straße die Pflanzgruben vorbereitet. Ab Dienstag, 18. Oktober, geht es dann mit der Pflanzung der ersten schwedischen Mehlbeeren weiter. Der Zeitpunkt der Arbeiten liegt in den Herbstferien, um die Einschränkungen auf der Fahrradstraße für den Berufs- und Schulverkehr möglichst gering zu halten.

Ein Ersatz der ursprünglichen Weiß- und Rotdorne war nötig geworden, da seit Jahren der Birnenprachtkäfer dem Baumbestand am Haarenufer stark zugesetzt hatte. Der kleine Käfer breitet sich dank der steigenden Temperaturen durch den Klimawandel immer weiter nach Norden aus. Er befällt bevorzugt geschwächte Bäume, die durch die Fraßtätigkeit der Larven weiter geschädigt werden oder absterben können. Zusätzlich breitet sich immer stärker der Feuerbrand aus, eine hochinfektiöse Bakterienkrankheit, bei der nach und nach mehr Astpartien eines Baumes absterben.

In den letzten Jahren blieben mehrere Versuche erfolglos, die geschädigten Weiß- und Rotdorne wieder anzupflanzen. Der Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima entschied daher, die toten Bäume in der Baumreihe nicht mehr zu ersetzen, sondern den Baumbestand gegen eine ökologisch wertvolle Baumart zu tauschen. Dabei fiel die Wahl auf die Schwedische Mehlbeere. Sie ist eine heimische mittelgroße Baumart und liefert mit ihrer weißen Blüte und den roten Früchten sowohl Insekten als auch Vögeln Nahrung. Außerdem gilt sie als Klimabaum, der gut mit den sich ändernden Klimabedingungen zurechtkommt und sich bereits an mehreren Standorten in Oldenburg als sehr guter Straßenbaum bewährt hat.

Seit Anfang des Jahres 2022 laufen die Arbeiten für den Ersatz der Rot- und Weißdornbäume durch die robustere Schwedische Mehlbeere. In drei Teilabschnitten werden die alten, abgängigen Bäume jeweils zum Jahresbeginn gefällt, bevor im Herbst die Nachpflanzungen der Mehlbeere erfolgen. Die Fällungen im ersten Abschnitt wurden bereits im Frühjahr vorgenommen. Zudem wurden die alten Wurzelstöcke entfernt, der Boden untersucht und optimal für die neuen Bäume vorbereitet. Jetzt im Herbst werden die 45 Bäume des ersten Abschnittes gepflanzt. Der zweite Abschnitt mit 39 Bäumen folgt 2023, bevor 2024 die letzten 31 Bäume des dritten Abschnitts gepflanzt werden.

Ursprünglich standen am Ufer der Haaren 150 Weiß- und Rotdornbäume. Die neuen Bäume werden in einem etwas größeren Abstand gepflanzt, um den Baumkronen genügend Platz für die Entwicklung zu lassen. Dadurch werden insgesamt nach drei Jahren 115 Mehlbeeren das Haarenufer säumen. Für die Baumlieferungen inklusive Pflanzungen sind insgesamt knapp 200.00 Euro vorgesehen. Darin enthalten sind auch Pflegemaßnahmen für die ersten drei Jahre, um den Bäumen optimale Startbedingungen zu geben. Dann haben die Mehlbeeren durch Wachstum und eine gute Kronenentwicklung nach sieben bis zehn Jahren das verloren gegangene Laubvolumen der früheren Bäume wieder ausgeglichen und können die positiven stadtklimatischen Funktionen voll erfüllen.
16.09.2022, 15:20 Uhr
Fliegerhorst: Private Baugemeinschaften für ModellFlieger gesucht
Familienfreundliches Quartier mit günstigem Wohnraum – Jetzt in Interessentenliste eintragen
Familienfreundlich, günstig und klimafreundlich: Das sind die Merkmale des neuen Wohnquartiers „ModellFlieger“, das auf dem Oldenburger Fliegerhorst entstehen soll. Das Projekt ist privaten Baugemeinschaften vorbehalten, damit die zukünftige Eigentümergemeinschaft direkt von Einspareffekten bei der Planung und der Bebauung profitieren kann. Um auch die Betriebskosten niedrig und stabil zu halten, sollen Plusenergiegebäude errichtet werden. Wer Interesse hat, Teil des Quartiers zu werden, kann sich ab sofort online in eine Interessentenliste eintragen und wird dann automatisch informiert.

Baugemeinschaften profitieren von deutlichen Einspareffekten. Die Grunderwerbsnebenkosten müssen nur auf das Grundstück und nicht schon auf Grundstück und Gebäude entrichtet werden. Zudem fallen keine Kosten für einen Bauträger oder Projektentwickler an. Durch gemeinschaftlichen Einkauf von Baumaterial und Dienstleistungen können günstigere Preise ausgehandelt werden. Dafür ist aber die Beauftragung eines Moderationsbüros durch die Baugemeinschaft notwendig.

Auf die Grundstücke können sich nur private Baugemeinschaften bewerben, die von einer professionellen Moderatorin oder einem professionellen Moderator begleitet und beraten werden. Moderationsbüros bestehen in der Regel aus einem Team von Architekten, Stadtplanern, Immobilienkaufleuten, Betriebswirten, Juristen und auch Pädagogen und haben Erfahrung in der Begleitung von Baugemeinschaftsprojekten – von der Bildung der Gruppe bis hin zur Schlussabrechnung des Gebäudes. Es geht also nicht nur um technische Baubegleitung, sondern auch um den Zusammenhalt der Gemeinschaft und der zukünftigen Nachbarschaft. Es gibt bereits viele gute Baugemeinschaftsprojekte in Deutschland.

Je Baugemeinschaft kann ein Grundstück (Los) erworben werden. Baugemeinschaften können sich nur mit einem professionellen Moderator als feste Ansprechperson bewerben. Damit sich Interessenten vernetzen können und Baugemeinschaften bereits vor dem Bewerbungsverfahren gründen können, wird empfohlen mit den unten genannten Ansprechpersonen Kontakt aufzunehmen.

Informationen über den Beginn der Vermarktung sowie den Bebauungsplan N-777 F gibt es auf www.oldenburg.de/fliegerhorst. Wie das Gebiet gestaltet werden soll, kann dem Entwurf in der Vorlage 22/0389 unter buergerinfo.oldenburg.de entnommen werden.

Die Stadt Oldenburg führt in der zweiten Jahreshälfte 2022 einen Architektenwettbewerb durch, um das äußere Erscheinungsbild des Quartiers und der Reihenhäuser zu definieren. Der Gewinnerentwurf dieses „Fassadenwettbewerbs“ soll von den Baugemeinschaften als Rahmen für das Projekt genutzt werden.

Während die Stadt Oldenburg mit der Durchführung des Architektenwettbewerbs in Vorleistung geht, bietet sich für Bürgerinnen und Bürger im weiteren Verfahren die Gelegenheit, sich auszutauschen und zu Baugemeinschaften zusammenzuschließen. Deshalb wird eine Interessentenliste geführt.

Unter www.oldenburg.de/interessentenliste können Sie sich unverbindlich für die Interessentenliste eintragen, um regelmäßig Informationen zu erhalten. Dort haben Sie auch die Möglichkeit, sich über weitere Bauprojekte informieren zu lassen.

Fragen zum Thema Baugemeinschaften und Moderation können an Ulrich Fortmann (0441 235-2593) oder Steffen Schwalfenberg (0441 235-3767) von der Stadt Oldenburg gerichtet werden. Alternativ können Sie eine E-Mail an baugemeinschaften@stadt-oldenburg.de schreiben.
09.09.2022, 13:40 Uhr
Bauprojekt für Frauen steht in den Startlöchern
Beginenhof will Wohnen und Kultur unter einem Dach vereinen
In Oldenburg soll ein so genannter „Beginenhof“ entstehen – ein gemeinsames Wohn-, Kultur- und Arbeitsprojekt für Frauen jeden Alters. Begründerinnen dieses Projektes sind die Kulturelle Bildung im Kulturbüro der Stadt Oldenburg, die GSG OLDENBURG Bau- und Wohnungsgesellschaft mbH und Sybille Gimon, Liedermacherin und Mitbegründerin des Bremer Beginenhofes. Zum ersten Informationstreffen sind interessierte Frauen am Montag, 19. September, 17.30 Uhr, ins Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, eingeladen.

Unter dem Dachverband der Beginen in Deutschland versammeln sich gegenwärtig 18 Beginenhöfe. Die Ziele und Inhalte der Lebensphilosophien in den Höfen sind so unterschiedlich wie die Frauen, die dort leben. „Auch in Oldenburg soll es so sein, dass die interessierten Frauen eigene Vorstellungen für den Oldenburger Beginenhof entwickeln“, lädt die Initiatorin Sybille Gimon ein. „Und die Kinder gehören selbstverständlich dazu.“

„Es gibt genug Gründe für Frauen, sich zu solidarisieren und gegenseitig zu unterstützen. Das gemeinsame Leben und Arbeiten in einem Beginenhof stellt eine Alternative zur Vereinzelung und Vereinsamung von Frauen dar und kann gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe von Frauen unter Wahrung ihrer Selbstständigkeit sichern“, sagt Christiane Maaß vom Oldenburger Kulturbüro. Die Themen „Wohnen“ und „Teilhabe“ betreffen Frauen in unserer Gesellschaft in besonderem Maße: Nach wie vor verdienen Frauen im Durchschnitt weniger als Männer. Die Mehrheit der Alleinerziehenden sind Frauen. Beide Faktoren benachteiligen sie gerade auch auf dem Wohnungsmarkt. Und auch das Alter ist weiblich: Im Schnitt leben Frauen länger als Männer und stellen damit die Mehrheit der Bevölkerung über 70 Jahre.

Die GSG OLDENBURG unterstützt die Gründung eines Oldenburger Beginenhofes als Bauträgerin. „Wir haben uns für die Zukunft speziell gemeinschaftliche Wohnprojekte auf die Fahnen geschrieben“, hebt Stefanie Brinkmann-Gerdes von der GSG hervor. „Als Wohnungsbau-Unternehmen mit über 100-jähriger Tradition sind wir stets am Puls der sich wandelnden Gesellschaft und der daraus erwachsenden Bedürfnisse von Mieterinnen und Mietern geblieben. Gemeinschaftliches Wohnen ist heute überall von großem Interesse, auch in Oldenburg.“

Maßgeschneiderte Wohneinheiten, großzügige Begegnungsflächen und gemeinsam genutzte Räume, zum Beispiel zum Waschen oder für Fahrräder, sollen daher die Baustruktur eines künftigen Oldenburger Beginenhofes prägen. Er soll offen sein für die Nachbarschaft und unter anderem mit Kulturveranstaltungen in diese hineinwirken.

Die neue Beginenbewegung in Deutschland entwickelte sich seit 1985 in verschiedenen Städten. Historisch entstand die Bewegung bereits im 12. Jahrhundert in den Niederlanden. Ziel war und ist es, gemeinschaftliche generationsübergreifende Lebensformen zu entwickeln, die den alltäglichen und spirituellen Bedürfnissen von Frauen entsprechen. Viele Beginenhöfe verfolgen heute die Idee der Wahlverwandtschaften. Als Mehrgenerationen-Frauenwohnprojekte bieten sie viel Platz für alle Frauen, die diese mitgestalten und die gemeinsame ebenso wie eigene Projekte anbieten wollen.
26.08.2022, 13:53 Uhr
Smart-City-Quartier auf dem Fliegerhorst: Baustart für „Helleheide“
Klimafreundliches Energiekonzept für jedes Alter und jedes Einkommen – 124 Wohneinheiten
Die Stadt Oldenburg erhält unter dem Namen „Helleheide“ ein neuartiges Smart-City-Quartier auf dem Fliegerhorst. In diesem zukunftsweisenden Energetischen Nachbarschaftsquartier sollen Menschen jeden Alters und jeder Einkommensgruppe eine neue Form der Gemeinschaft erleben. Nun wurde mit dem Bau der beiden Gebäude mit Eigentumswohnungen begonnen. Den Startschuss für diesen Baustart haben Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Stefan Könner, Geschäftsführer der GSG Oldenburg, am Donnerstag, 25. August, bei einem gemeinsamen Fototermin gegeben.

„Das Quartier ‚Helleheide‘ gibt wichtige Impulse, wie auch sozialgeförderter Wohnungsbau klimafreundlich gestaltet werden kann. Die vorausschauende Planung der GSG, alle Wohnungen mit Halterungen für Photovoltaik-Balkon-Module auszustatten, sowie die finanzielle Förderung der Stadt Oldenburg für den Kauf der Module sind wichtige Schritte. Sie zeigen, dass jede Oldenburgerin und jeder Oldenburger eine aktive Rolle im Klimaschutz einnehmen kann“, betont Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Neben der Umsetzung eines klimafreundlichen Energiekonzeptes ist es auch Ziel, auf dem Gelände ein Reallabor zu etablieren, in dem Innovationen und Ideen zu Technologien und Dienstleistungen für smarte Städte und Regionen entstehen und getestet werden können.

Die GSG Oldenburg errichtet im Quartier „Helleheide“ insgesamt 124 Wohneinheiten. In weiteren Bauabschnitten entstehen eine Quartiersgarage mit rund 200 Stellplätzen, eine vierzügige Kindertagesstätte und weitere Wohn- und Geschäftsgebäude. Die Planungen stammen aus dem Hause der GSG Oldenburg und dem Oldenburger Architekturbüro Sosath & Scheper. Die Errichtung der Gebäude übernimmt die Kreutzjans Bauunternehmung aus Lorup, mit der die GSG Oldenburg zuvor schon die neue Oldenburger Jugendherberge gebaut hatte.

Bei den Wohneinheiten wird sehr viel Wert auf eine soziale Durchmischung im Quartier gesetzt und Wohnungen im geförderten Wohnungsbau (Mieten zu 6,10 Euro und 7,50 Euro pro Quadratmeter) werden etwa zu gleichen Teilen entstehen, wie Wohnungen zur marktüblichen Miete bis hin zu Eigentumswohnungen. Zudem zeichnen sich alle Wohnungen durch einen sehr hohen energetischen Standard aus. Auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen wird vor Ort vollständig verzichtet. Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen versorgen in Kombination mit Luft-Wasser-Wärmepumpen in einem Nahwärmenetz das gesamte Quartier mit Strom und Wärme.

Für die Energieversorgung der Gebäude im Mietwohnungsbau wird die neu gegründete GSG ENERGIE verantwortlich sein. Die Eigentumswohnungen und die Quartiersgarage sollen in Kooperation mit der Oldenburger Energiegenossenschaft OLEGENO versorgt werden.

Mehr über das Quartier „Helle Heide“ und das am Freitag, 26. August, von 11 bis 18 Uhr stattfindende Sommerfest mit Führungen für alle Interessierten lesen Sie auf www.oldenburg.de/fliegerhorst.
12.08.2022, 13:34 Uhr
Sommerfest Helleheide am 26. August auf dem Fliegerhorst
Angebote zu nachhaltiger und klimafreundlicher Quartiersentwicklung
Das innovative Quartier Helleheide auf dem Oldenburger Fliegerhorst wird beim Sommerfest am Freitag, 26. August, erlebbar. Die Reallaborfläche des Quartiers verwandelt sich in ein Baustellenfest: Von 11 bis 18 Uhr wird von den Partnerinnen und Partnern des Projekts Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst (ENaQ) ein vielfältiges Programm mit Angeboten rund um die Möglichkeiten nachhaltiger und klimafreundlicher Quartiersentwicklung präsentiert. Verpflegungsangebote runden das vielfältige Programm ab.

Drei Führungen über das Gelände sollen detaillierte Informationen zum Energetischen Nachbarschaftsquartier vermitteln, die Interessierte über andere Aspekte des autoarmen Fliegerhorsts informieren. Treffpunkt für die Führungen, die um 11, 13 und 15 Uhr stattfinden werden, ist der Parkplatz direkt an der Alexanderstraße.

Neben den Führungen stellen auf dem Gelände des Quartiers Helleheide die projektbeteiligten Partnerinnen und Partner ihre Beiträge zur künftigen Ausgestaltung des gemeinschaftlichen Wohnens im Quartier dar. Konkret werden Forschungsergebnisse, Technikmodelle und digitale Geschäftsideen präsentiert und im Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern diskutiert.

Eine weitere Möglichkeit zur Beteiligung stellt die um 15.30 Uhr stattfindende „Bürger:innen-Werkstatt“ dar. Im Rahmen derer wird der Baufortschritt betrachtet und das Quartiersumfeld, auch in Hinblick auf Versorgungsmöglichkeiten und Angebote, besprochen. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Werkstätten hat die Oldenburger Bevölkerung die Möglichkeit, aktiv Einfluss auf die Gestaltung des Quartiers zu nehmen.

Auf dem Gelände stehen nur sehr begrenzte Parkmöglichkeiten zur Verfügung, daher wird Besuchenden die klimaschonende Anreise mit dem Fahrrad oder dem Bus (Haltestelle Fliegerhorst, Linien: 301, 313, 324 und 329) empfohlen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie online unter www.helleheide.de.

Das Wohngebiet Helleheide entsteht auf rund vier Hektar im nördlichen Teil des Fliegerhorsts. Es ist als zukunftsweisendes Quartier für Menschen jeden Alters und jeder Einkommensgruppe mit viel Raum für die nachbarschaftliche Gemeinschaft konzipiert. Neben der Umsetzung eines klimafreundlichen Energiekonzeptes ist es auch Ziel, auf dem Gelände ein Reallabor zu etablieren, in dem Innovationen und Ideen zu Technologien und Dienstleistungen für smarte Städte und Regionen entstehen und getestet werden können. Gefördert durch die Bundesministerien für Wirtschaft und Energie sowie Bildung und Forschung schaffen 21 Partnerinnen und Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Wohnungsbau und Netzwerken im Rahmen des Forschungsvorhabens ENaQ die Grundlage des Quartiers.
12.08.2022, 13:07 Uhr
Wenn sich das Heute mit dem Morgen vermischt
Stadt bietet neue App an: Wie sich geplante Bauvorhaben ins Stadtbild einfügen
Welche neuen Bauvorhaben sind in nächster Zeit in Oldenburg geplant und wie fügen sich diese Projekte in das bestehende Stadtbild ein? Damit sich Interessierte im wahrsten Sinne des Wortes ein realistisches Bild von bevorstehenden Veränderungen machen können, bietet die Stadtverwaltung ab sofort eine neue App an, die in den gängigen Online-Stores gratis erhältlich ist. Dahinter verbirgt sich eine Anwendung für das Smartphone, mit deren Hilfe über die so genannte „Erweiterte Realität“ (in Englisch „Augmented Reality“) die aktuelle Wirklichkeit mit den Daten eines geplanten Gebäudes vermischt wird: Ein Blick durch die Smartphone-Kamera – und schon kann man sehen, wie sich das spätere Bauwerk in die heutige Umgebung einpassen wird. „Wir möchten den Oldenburgerinnen und Oldenburgern damit eine innovative Beteiligung an der Stadtplanung ermöglichen“, erläutert Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Die Idee für diese etwas andere Form der Beteiligung an Planungsprozessen entstand im Fachdienst Geoinformation und Statistik. Den Bürgerinnen und Bürgern soll die Möglichkeit geboten werden, geradezu spielerisch neue Bauvorhaben zu einem Zeitpunkt anzusehen, da sie noch auf den Planungstischen liegen.

Realisiert werden konnte die App durch die Förderung des Projektes „Digitale Lernlabore“ vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), eine Forschungseinrichtung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Die App wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Urban Data Lab“ entwickelt. Das Urban Data Lab soll kommunale Kompetenzen rund um die Themen Datenverwertung und -aufbereitung, Digitalisierung und Medien stärken.

Für das Pilotprojekt hat das Stadtplanungsamt ein Bauvorhaben ausgesucht, das in Form eines neuen Wohn- und Geschäftshauses an prominenter Stelle im Bahnhofsviertel entstehen soll. Bislang steht auf diesem Grundstück an der Ecke Kaiserstraße/Bleicherstraße eine ehemalige Tankstelle aus den 50er Jahren mit dem für die damalige Zeit so charakteristischen filigranen Flugdach, das bei der Neubebauung erhalten und zum Bestandteil der Architektur gemacht werden soll.

Nach und nach soll diese App immer wieder mit neuen, prägnanten Bauvorhaben gefüttert werden, um sie zu einem dauerhaften Bestandteil der städtebaulichen Beteiligung werden zu lassen. „Zwar lässt sich das Bauwerk auch auf den heimischen Küchentisch projizieren, aber das richtige Potenzial dieser Anwendung zeigt sich erst vor Ort“, betont Stadtbaurat Dr. Sven Uhrhan. Alles, was man benötigt, ist ein Smartphone mit Kamera-Funktion. An der angegebenen Adresse des Bauvorhabens ist in der App ein optimaler Beobachtungspunkt markiert, um sich das geplante Gebäude durch die Smartphone-Kamera anzuschauen.

Das Programm lässt sich sowohl im App Store von Apple als auch im Google Play Store kostenlos herunterladen. Es enthält auch Hinweise zum geplanten Gebäude und natürlich eine Anleitung. Um die Möglichkeiten der gemischten Realität voll nutzen zu können, wird allerdings eine neuere Version des jeweiligen Beriebssystems empfohlen.

Zu finden sind die Apps unter:

https://apps.apple.com/de/app/gis4ol-ar/id1581372164


https://play.google.com/store/apps/details?id=de.worldiety.stadtol.gis4olar&gl=DE
17.06.2022, 20:51 Uhr
ModellFlieger bringt Wohnraum für Familien
Autofreies Stadthaus-Quartier auf dem Fliegerhorst für Baugemeinschaften
Ein neues Stadthaus-Quartier auf dem Fliegerhorst hat grünes Licht bekommen: Das Projekt „ModellFlieger“ vereint günstigen Wohnraum für Familien mit klimafreundlichem Bauen in einer attraktiven Lage. Innerhalb des Quartiers Helleheide gelegen, im Baugebiet N-777 F, entstehen 45 Stadthäuser auf einer Fläche von rund 1,2 Hektar, die sich vorrangig an Familien richten und insgesamt bis zu 90 Wohneinheiten beherbergen können. Vorgesehen sind die Grundstücke für Baugemeinschaften, die die Häuser gemeinsam planen und bauen.

„Mit dem Plusenergiequartier ‚ModellFlieger‘ kommen wir jungen Familien entgegen, die nicht nur Wohneigentum suchen, das bezahlbar ist, sondern auch klimafreundlich leben wollen. Gleichzeitig bietet das Quartier eine einmalige Umgebung: mit viel Freiraum für die Kinder, viel Grün und einer guten Anbindung an die Stadt“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Einspareffekte gibt es sowohl beim Kauf als auch bei den langfristigen Nebenkosten: Gegenüber dem schlüsselfertigen Kauf fallen Grunderwerbs- und Nebenkosten nur für das Grundstück an, gleichzeitig entfallen die Kosten für einen Projektentwickler, da in Eigenregie gebaut wird. Da die Gebäude als Plusenergiehaus errichtet werden, sparen die Bewohnerinnen und Bewohner auch bei den künftigen Nebenkosten. Welche Art der Energieversorgung gewünscht ist, entscheiden die Baugemeinschaften. Regenwassernutzung, Dach- und Fassadenbegrünung bringen weitere Einspareffekte und tragen zu einem klimaangepassten Wohnen bei.

Die Stadthäuser werden als sogenannte gestapelte Reihenhäuser mit dreieinhalb Geschossen angelegt. Sie können jeweils ganz von einer Familie bewohnt oder in zwei Wohneinheiten geteilt werden – für zwei Familien oder auch für ältere Angehörige. Durch den Zusammenschluss zu Baugemeinschaften ergeben sich Einsparpotentiale, etwa durch den gemeinschaftlichen Einkauf von Baumaterialien. Erfahrungsgemäß braucht es dafür 20 bis 30 Interessierte pro Baugruppe. Jede Baugemeinschaft muss einen professionellen Moderator oder eine Moderatorin beschäftigen, der oder die den Prozess von der Planung bis zum Bau begleitet, und auch Ansprechperson für die Stadt ist.

Das ModellFlieger-Quartier grenzt im Osten an den geplanten Stadtteilspielplatz, im Westen an eine neue Kita und ist insgesamt von viel Grün umgeben. Um das Quartier autofrei zu errichten, wird eine bestehende Fliegerhorst-Halle zur Quartiersgarage umgewandelt, die auch Sharing-Angebote, Ladesäulen und Fahrrad-Stellplätze beherbergen kann. Auf den Grundstücken und im öffentlichen Raum ist damit viel Platz zum Toben und Spielen für die Kinder im Stadtteil.

Die Flächen für das Plusenergiequartier werden voraussichtlich Ende 2023 erschlossen sein. Zur ersten Veranstaltung für alle an einer Baugemeinschaft Interessierten lädt die Stadt Ende dieses Jahres ein. Erfahrungsgemäß benötigen diese rund zwei Jahre von der Gründung der Gruppe bis zur abgestimmten Gebäudeplanung, wobei die Moderatorin oder der Moderator eine wichtige Rolle einnimmt. Ab Sommer 2022 werden ausgewählte Planungsbüros mit den Entwürfen für die künftigen Stadthäuser beauftragt. 2025 können die ersten Familien voraussichtlich einziehen.

Für weitere Informationen können sich Interessierte bei Ulrich Fortmann vom Stadtplanungsamt melden, per E-Mail an ulrich.fortmann@stadt-oldenburg.de oder telefonisch unter 0441 235-2593.
14.06.2022, 11:39 Uhr
Umweltminister Lies begeistert vom neuen Stadtteil Fliegerhorst
Krogmann informiert über Smart City Quartier „Helleheide“ und Wohnprojekt „ModellFlieger“
Wie entsteht aus einem ehemaligen Militärflugplatz ein innovativer neuer Stadtteil für bis zu 3.000 Menschen, in dem Wohnen, Freizeit und Gewerbe eine städtebauliche Verbindung eingehen – und der dazu noch ein bezahlbarer, klima- und familienfreundlicher Lebensort werden soll? Antworten auf diese Fragen fand Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies im Rahmen seiner Sommerreise: Bei einem gemeinsamen Rundgang über den Fliegerhorst Oldenburg am Montag, 13. Juni, informierte er sich bei Oberbürgermeister Jürgen Krogmann aus erster Hand über die Entwicklung des neues Wohn- und Geschäftsquartiers. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz sowie Mitglieder des Landtages begleiteten den Minister.

Krogmann betonte: „Mir ist wichtig, dass wir hier auf dem Fliegerhorst einen attraktiven Ort zum Leben und Arbeiten schaffen, der für die Oldenburgerinnen und Oldenburger vor allem bezahlbar ist – und es auch bleibt. Darüber hinaus wollen wir die Chance nutzen, auf dem Areal neue Wohnformen auszuprobieren, die auf eine innovative und klimafreundliche Energieversorgung ausgerichtet sind. Wenn Oldenburg klimaneutral werden will, ist das der nächste konsequente Schritt.“ Krogmann stellte Lies unter anderem das Smart City Quartier „Helleheide“ vor, das künftig Strom und Wärme lokal erzeugen wird und in dem die Bewohnerinnen und Bewohner Zukunftstechnologien im Alltag testen können. Mit 18 Millionen Euro fördert der Bund das Energetische Nachbarschaftsquartier, das auf einer Teilfläche des Fliegerhorstgeländes entsteht.

Und auch das jüngste Projekt wurde dem Minister bei seinem Besuch erläutert: Denn nordöstlich von „Helleheide“ soll ein Plusenergiequartier für klima- und familienfreundliches Wohnen im preiswerten Wohnbau verwirklicht werden – das sogenannte Wohnprojekt „ModellFlieger“, autofreies Wohnen in 45 grünen Stadthäusern und Spielmöglichkeiten inklusive. Hier sollen kompakte Grundstücke und Baugemeinschaften mit viel Platz zum Leben entstehen, die durch ihre nachhaltige Bauweise Einspareffekte generieren und so, besonders mit Blick auf die steigenden Energiepreise, dauerhaft bezahlbar sein sollen. Eine Quartiersgarage soll ausreichend Stellplätze bieten, damit in den Straßen und auf den Wegen gefahrlos und autofrei gespielt werden kann.

Auf der neuen Aussichtsplattform, die einen 360-Grad-Blick über den gesamten Fliegerhorst bietet und jedermann auf ansprechenden Infotafeln über die Teilprojekte informiert, zeigte sich Umweltminister Olaf Lies beeindruckt von der Geschichte, dem aktuellen Stand und den weiteren Planungen: „Oldenburg hat das Potenzial dieses weitläufigen Areals erkannt und mit dem vorhandenen Konzept aus meiner Sicht gut ausgeschöpft. Bezahlbarer Wohnraum für Familien ist wichtig und Klimaschutz geht uns alle an – besonders die nachwachsende Generation wird sich damit auseinandersetzen müssen. Oldenburg redet nicht nur, sondern lässt mit diesem modernen und fortschrittlich geplanten Stadtteil Taten sprechen.“

2015 gab es einen umfassenden Beteiligungsprozess, bei dem sich viele Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Planungen für den neuen Stadtteil einbrachten. Im darauffolgenden Jahr beschloss der Rat einstimmig den Masterplan Fliegerhorst. 2017 startete die Kampfmittelbeseitigung im ersten Baufeld am Mittelweg – seitdem finden sich immer wieder Blindgänger und Munitionsreste. 2018 begannen die Renaturierung der Ofenerdieker Bäke und der Bau zweier Regenrückhaltebecken. Ein Jahr später wurden die ersten Grundstücke vermarktet: Neben rund 80 neuen Wohnungen entstand eine Kindertagesstätte, weitere Flächen wurden baureif gemacht und erschlossen. 2021 fiel der Startschuss für die Bauphase im Smart City Quartier „Helleheide“ und weitere Grundstücke gingen in die Vermarktung. Und: Die ersten Familien zogen auf den ehemaligen Fliegerhorst.

Auf der Website www.oldenburg.de/fliegerhorst gibt es ausführliche Informationen zur Geschichte und Entwicklung des Fliegerhorstes von einem Militärflugplatz zu einem neuen Stadtteil. Darüber hinaus sind hier die einzelnen Bauabschnitte und Antworten auf viele Fragen rund um das neue Quartier zu finden.